Das Experiment (27.2.2001)

Der Taxifahrer Tarek wird durch eine Zeitungsanzeige auf ein psychologisches Experiment aufmerksam, das gute Bezahlung verspricht. Genauer gesagt geht es um die Simulation einer Gefängnissituation; die Gruppe wird in Wärter und Gefangene eingeteilt. Was zunächst harmlos beginnt, gerät im Laufe der Zeit mehr und mehr außer Kontrolle. Misshandlungen und Demütigungen sind an der Tagesordnung, und Gruppenzwang kann ungeahnte Folgen haben...
Nach dem spontanen "oh nein" zu Beginn des Filmes war ich überrascht, wie gut der Film trotz einiger Mängel doch ist. Die Ausstattung ist - der Gefängnisituation angemessen - minimalistisch, es wird geschickt mit Licht gearbeitet, und auch Verzögerungen und Andeutungen kommen nicht zu kurz. Einiges erscheint einem allerdings schon bald zu reißerisch; dieser Eindruck verdichtet sich gegen Ende des Films, der immer mehr zum Actionfilm mit den üblichen Elementen inclusive Held(en) mutiert. Zu Beginn erscheint der Film zumindest mir als Laien noch halbwegs realistisch, dieser Eindruck wird durch die (vielleicht notwendigen?) Übertreibungen des Filmes allerdings zunehmend verwischt. Das ändert jedoch nichts an der Direktheit und Eindringlichkeit des Filmes. Schade nur, dass er seine guten Ansätze nicht ganz durchhalten kann und manchmal etwas ins Schablonenhafte abgleitet.

Gesamturteil: 4/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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