Vertical Limit (16.1.2000)
Peter und Annie verlieren ihren Vater bei einer Klettertour, als alle an einem Seil hängen und Peter gezwungen ist, das Seil durchzuschneiden. Die Geschwister haben sich danach nichts mehr zu sagen, und sie treffen sich erst Jahre später im Himalaya wieder. Annie begleitet einen Milliardär bei einer K2-Expedition, die eher als PR-Veranstaltung gedacht ist. So ist es nicht verwunderlich, dass der Aufstieg zum Gipfel trotz widrigen Wetters nicht abgebrochen wird. So wird Annie mit dem Milliardär und dem Expeditionsleiter verschüttet, und ihre Lage scheint aussichtslos - doch Peter besteht auf einer Rettungsaktion, bei der ihm nur ein alter Freund seines Vaters helfen kann...
An sich ist die Idee, ein Film über das Bergsteigen zu drehen, gar nicht so schlecht. Das garantiert Spannung und atemberaubende Landschaften, wohl selten liegen Triumph und Tragödie so nah beieinander. Dieser Film beginnt eigentlich recht vielversprechend, aber spätestens nach zwanzig Minuten ist der weitere Verlauf klar: Bruder rettet Schwester aus Bergnot und macht so alles wieder gut. Diese Vorhersehbarkeit stört zunächst auch nicht weiter, zumal immer wieder für Spannung gesorgt ist. Mit zunehmender Länge wird der Film aber immer hanebüchener, mit Klettermanövern, die auf der Erde schlicht unmöglich sind und Nitroglycerin mit Sinn für Dramaturgie (explodiert immer im richtigen Moment!). An sich - so mein Eindruck - hätte man aus diesem Film wirklich mehr machen können, wenn man nicht ganz so dreist an der Realität vorbeigefilmt hätte und den Schmalz nicht ganz so dick aufgetragen hätte. Was bleibt sind die Landschaftsaufnahmen und der eine oder andere ganz nette Effekt.
Gesamturteil: 2.5/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias
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