Shaft (10.10.2000)

John Shaft ist ein schwarzer Polizist, der einen rassistischen Mord aufklären will und dabei immer wieder von seinen Kollegen und den Justizbehörden enttäuscht wird: Der Rassismus ist allgegenwärtig, der Vater des Täters ist sehr einflussreich, und überhaupt läuft Shaft immer wieder gegen Wände: Der Täter wird trotz zwischenzeitlicher Flucht wieder auf Kaution freigelassen. Shaft quittiert schließlich den Dienst und jagt den Täter auf eigene Faust (passender Ausdruck!). Dies bedeutet, dass der Bleigehalt der New Yorker Luft dramatisch zunimmt...
Ein Film mit einem richtigen Helden: Er kämpft (fast) allein für die Gerechtigkeit, gegen Kriminalität, Rassismus, Korruption usw. usf. Wie es sich für einen Helden gehört, kann er nach Belieben Leute abknallen, ohne auch nur einen Streifschuss abzubekommen. Dabei bestand in den ersten Minuten eine (wenn auch geringe) Chance, dass der Film noch anständig werden könnte; dafür werden aber einfach zu viele Klischees breitgewalzt: Auch wenn dieser Film anscheinend antirassistisch sein will, werden Schwarze und Hispanos meistens als Ghetto-Kids, Kriminelle oder verkrachte Existenzen dargestellt. Überhaupt wirkt dieser Film wie eine schlechte amerikanische Vorabendserie: ständige Musikuntermalung, damit man auch erkennt, dass der Held mal wieder in Aktion tritt, Überblendungen mit Bildstreifen und vieles andere mehr. Immerhin gibt es noch einige Stunts, die die Langeweile etwas unterbrechen; diese sind aber eher durchschnittlich.
Alles in allem ein actiongeladener Film, den man schon mehrfach gesehen zu haben glaubt, aber Recycling ist schließlich eine gute Sache. (auch beim Film?)

Gesamturteil: 1/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial)
Tobias

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