Der Prinz von Ägypten (8.12.98)

Nachdem anscheinend die Märchen mehr oder weniger abgegrast sind, wagen sich die Zeichentrickser nun an biblischen Stoff: Moses und "Let my people go" stehen im Mittelpunkt dieses Filmes. Der Film erzählt (ersingt?) die Geschichte Moses' von der Aussetzung über das Aufwachsen am Hofe des Pharao (als Prinz!) bis zur Durchwanderung des Roten Meeres. Einmal ganz davon abgesehen, ob Zeichentrickfilme überhaupt geeignet sind, um diese Inhalte zu vermitteln: Dieser Film ist es sicherlich nicht. Er ist ein ziemlich schmalziger Rührschinken, wie man es auch von einigen anderen Zeichentrickfilmen dieser Art gewohnt ist. Was aber bei Märchen und Tiergeschichten gerade noch angehen mag, ist für das Alte Testament einfach nur noch deplaziert. Am schlimmsten ist die akustische "Untermalung" oder besser Einlullung, eine schlecht gesungene Schnulze jagt die andere. Besonders peinlich fällt hier das Bedürfnis auf, alles ins Deutsche übersetzen zu müssen. Zu englischen schwachsinnigen Texten hat man irgendwie mehr Distanz...
Das einzige, was an diesem Film wirklich sehenswert ist, sind die (optischen) Effekte, besonders das geteilte Rote Meer wußte zu überzeugen. Auf den Ton sollte man lieber verzichten, sollte man - aus welchen Gründen auch immer - sich diesen Film ansehen wollen/müssen, ist man gut beraten, Ohropax mitzunehmen.

Gesamturteil: 1/5
(Urteil auf der Grundlage der nach unten offenen Sneak-Skala. 0: verheerend, 1: schlecht, 2: na ja, 3: anständig, 4: gut, 5: genial.)
Tobias

Ohne Ton vielleicht ganz nett...
Thimo

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